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B. Länderkunde, — I. Asien.
c) Bewohner. Die Bewohner der Wüste sind mohammedanische Semiten.
Die reinsten Vertreter der arabischen Rasse stellen nomadisierende Beduinen dar.
Diese „Söhne der Wüste", Viehzüchter, die in Zelten (Bild 70) leben, sind in zahl-
reiche Stämme, mit je einem Schech als Oberhaupt, zersplittert. Die Sitte der Blut-
räche wird von ihnen heilig gehalten, ebenso die Verteidigung der Stammesehre;
ein schöner Charakterzug ist ihre Gastfreundschaft. Neben der Unzugänglichkeit des
Innern hat der ränberisch-kriegerische Sinn der Beduinen viel dazu beigetragen, daß
Arabien in vielen Teilen noch völlig unerforscht ist. Jedoch macht die Unterwerfung
der Beduinen nach Vollendung der Hedschäs-Bahn bis Medina gute Fortschritte.
70. Beduinenzelte.
Die nomadisierenden Stämme der Araber sind der Weideplätze und Quellen wegen genötigt, oft ihren Wohn-
sitz zu wechseln. Daher haben sie die bewegliche Hütte, das Zelt, ausgebildet, das sie auch da bevorzugen,
wo sie zur Seßhaftigkeit übergehen. Teppiche zwischen dem haltbaren Stangengerüst teilen das Innere
in verschiedene Schlafräume.
d) Politische Zugehörigkeit und Siedlungen. Politisch gehört der West-
und Nordwestrand Arabiens zur Türkei. In Türkisch-Arabien liegen die bei-
den heiligen Städte der mohammedanischen Welt: Mekka (85), Mohammeds Ge-
burtsort, mit der Käaba^, dem höchsten Heiligtum des Islam, und Medina (100),
die Grabesstadt des Propheten. Der Landungsplatz der zur See kommenden Mekka-
Pilger, Dschidda (25), unterhält einen lebhaften Handelsverkehr mit Arabien,
Ägypten und Indien. Den Hauptplatz in Jemen bildet Sana (70), über 2200 m
hoch in üppigem Pflanzenwuchs gelegen. Der ansehnlichste Hafen für diese Stadt
und Jemen überhaupt ist Hodeida (50) am Roten Meere.
! Käaba sarabisch = Würfel) heißt der würfelartige Mittelbau im Hofe der großen
Moschee zu Mekka mit dem in seiner Außenwand eingemauerten heiligen, schwarzen Stein,
den ein Engel vom Himmel gebracht haben soll.
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§ 10. Die Israeliten.
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unter Moses (etwa 1275)und diegesetzgeburig am Sinai wurden die Gesetzgebung Israeliten ein selbständiges, eigenartiges Volk.
2. Das Land. Nach langem hin- und herwandern führte Zttoses Eroberung das Volk bis an die Grenzen Kanaans, und als er dort gestorben war, Kanaan* wurde das verheißene Land unter Josuas Führung erobert und an die
Zwölf Stämme des Volkes verteilt. In diesem Lande waren die Israeliten £a9e des durch Gebirge, fast hafenlose Meeresküsten und Wüsten von den großen £anöes Kulturstaaten der damaligen Seit getrennt; doch wurde es mehr und mehr ein Durchgangsgut) für Handels- und Kriegszüge. So konnte Israel zunächst in seiner (Eigenart erstarken, dann aber auch fremde Bildung aufnehmen und auf andere Völker einwirken.
3. Die Verfassung des Volkes war T h e o k r a t i e: Gott sollte sein Verfassung König sein. In seinem Huftrage walteten anfangs Richter; doch später verlangte die Menge auch irdische Könige.
4. Das israelitische Königtum. Der erste König war Saul, sam Huf ihn folgte David (um 1000), unter dem das israelitische Reich zu höchster vaoib tooo Blüte gelangte. (Er eroberte die Stadt Jerusalem, erhob sie zu seiner Hauptstadt und baute sich dort als Königssitz die Burg Zion. Huch unter Salomo saiomo hielt die Blütezeit an; er baute den Tempel auf Morijah und stand im Husland in hohem Hnsehen. (Seine Freundschaft mit hiram von Tyrus;
die (Dphirfahrten. Die Königin von Saba.) Nach seinem Tode aber kam es zur Teilung des Reiches um 930; nur zwei Stämme des Volkes ^lung des blieben Salomos Sohne Rehabeam treu und bildeten das Reich Juda Retäies 930 mit der Hauptstadt Jerusalem; zehn Stämme wählten Ierobeam zu ihrem König und gründeten das Reich Israel mit der neuen Hauptstadt Samaria.
5. Die Israeliten unter fremder Herrschaft. Die beiden kleinen Reiche wurden leicht eine Beute der mächtigen Nachbarn. 722 wurde Untergang Israel eine assyrische Provinz, 587 nahm Nebukadnezar Juda ein und unlg^ zerstörte Jerusalem; die meisten (Einwohner wurden in die babylonische 3uöas 587 Gefangenschaft geführt (§ 7, 2 u. 3). His der Perserkönig Tyrus Babylon erobert hatte, gestattete er den Israeliten die Rückkehr in ihr Land 5z7. Mckkehrder Sie bauten den Tempel wieder auf und erneuerten ihr Religionswesen nach 3uöm 557 dem Gesetze Mosis. Nach dem Untergange des perserreiches und dem Tode Hlexanders des Großen kam das Volk Israel zuerst unter ägyptische,
dann unter syrische Herrschaft, von den Syrern wurde es durch das Geschlecht der Makkabäer befreit; dann geriet es in römische Gewalt.
6. Die geschichtliche Bedeutung Israels besteht darin, daß es @iaus trotz mancher Schwankungen den Glauben an einen Gott und an einen (Erlöser der Menschheit festhielt und deshalb auch reinere Sitten be- suten
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Extrahierte Personennamen: Josuas David_( David Nebukadnezar
Extrahierte Ortsnamen: Kanaans Israel Jerusalem Tyrus Juda_Retäies Jerusalem Israel Samaria Israel Juda Jerusalem Tyrus Mosis Israel
14. Lwenhof der Alhambra, Granada. 14. Jahrh.
(Uie ein verheerender Samum, so fegte der durch Mohammeds Lehre fanatisierte Wstenstamm der Araber der die byzantinisch-rmische Kulturwelt dahin. Das bewegliche Zelt war ihr Haus: also hatte bei ihnen eine monumentale Baukunst keine Sttte; der Koran verbot jedes Abbild des Menschen: das war das Todesurteil der Plastik wie der Malerei, soweit sie Lebendiges nachbilden. Nur ein knstlerisches Element brachten diese Wstenshne unserer Kultur-welt zu: in dem reizvollen Farben- und Formenspiel ihrer Teppiche steckte ein Prinzip der Flchendekoration, das' wir noch heute mit dem Namen Arabesken bezeichnen. So fr Architektur und Plastik boden-stndiger Formen entbehrend, pate sich der Islam naturgem den hochentwickelten Kulturformen der berwundenen Völker an. In den christlichen Kirchen richtete er sich huslich ein; das berhmteste Bei-spiel ist die Hagia Sophia (S. 6). Bei Neugrndungen nherte er sich im Osten mehr der byzantinischen, im Westen der basilikalen Bau-weise: eines festen Schemas ermangelte er schon deshalb, weil der Gottesdienst keine festen liturgischen Formen, die Gemeinde keine feste Gliederung hatte. Ein sulenumgebener Hof mit Brunnen fr die vorgeschriebenen Waschungen, auf der Ostseite die Gebetshalle mit der kapellenartigen Gebetsnische (Kiblah; 16) und der Kanzel des Jmam, kerzenartige Minarets fr den Gebetsrufer (Muezzin) sind die Haupt-erfordernifse. Von den mannigfachen Ausgestaltungen der Kuust des Jalams von Spanien der Afrika bis Indien ist fr uns die wichttgste die maurische, deren schnste Blte die Alhambra bei Granada ist (erbaut 1231 1338). Der berhmte Lwenhof zeigt schlanke, zum Teil gekuppelte Marmorsulen mit Hufeisenbogen (wie 16) und berhhten Spitzbogen, alles leicht,spielend; phantastisch,nicht konstruktiv gedacht. Auch tragen die Bogen nicht, sondern sind nur Fllung. Alle Flchen aber und Kapitelle berzieht eine verschwenderische Flle hchst mannigfaltiger Muster, in denen die rastlos schweifende Phantasie ebensowohl wie der grbelnde, kombinierende Verstand ihren Stolz und ihre Befriedigung finden". So auch bei der Gebetsnische (16), deren Sockel glasierte Fliesen bilden. Goldne Koransprche fgen sich 15. Minaret, Kairo. den Arabesken harmonisch ein. Die Farbenwirkung dieser aus
8
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Granada Mohammeds Spanien Afrika Indien Granada Lwenhof Kairo
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Erster Abschnitt.
das Menschengeschlecht durch eine große Überschwemmung, die Sintflut (d. H. allgemeine Flut) vertilgte, die mit Rücksicht auf ihre Veranlassung später Sündflut genannt wurde. Die Schöpfung der Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sünbflut 2400 vor Chr. *).
Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker auf der Erde. Die Semiten blieben in Asien und behielten das Gebiet des Euphrat und Tigris, die Kinder H a m s gingen nach Afrika, die Nachkommen I a p h e t s breiteten sich in dem nordwestlichen Asien aus und wanderten von dort in Europa ein.
Wie sie sich räumlich getrennt hatten, so wichen sie auch in Sprache, Lebensweise und Körperbildung allmählich immer mehr von einanber ab; nach Sprache und Lebensweise unterschieben sie sich in Völkerschaften, nach Körperbilbung und Hautfarbe teilt man die Menschheit in fünf Rassen ein. Diese sinb: 1) die weiße ober kaukasische Rasse, 2) die gelbe oder mongolische, 3) die schwarze, äthiopische oder Negerrasse, 4) die dunkelbraune oder malaische und 5) die kupferrote, amerikanische ober Jnbianer-rasse. Darunter sinb die der kaukasischen Rasse angehörenben Semiten und Arier ober Japhetiten die eigentlich weltgeschichtlichen Völker geworben.
§. 2. Die ifiinefßn.
Die Chinesen, im östlichen Asien an den Ufern des Hoangho und Jangtsekjang, sinb das einzige Volk mongolischer Rasse, welches sich im Altertum zu einem Kulturvolk entwickelte. Sie rühmen sich, das älteste Volk der Erde zu sein, und ihre Geschichte scheint bis 2000 v. Chr. hinauf zu reichen. Als Gründer des chinesischen Reiches, welches sie selbst „das Reich der Mitte" nennen, gilt Fohi. Er soll den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Vereblung der Menschen die Ehe, Musik und Wortschrift eingeführt haben. Sein Nachfolger Hoangti opferte zuerst dem Himmel und den Ahnen,
*) Bemerkenswert bleibt die Übereinstimmung der Sagen vieler Völker von einer großen Flut mit der Darstellung der Bibel.
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Einleitung.
zelnen Volkes ober Staates (Staatengeschichte), einer Stadt, eines Schlosses, Gaues oder eines einzelnen Menschen (Biographie). Unter Kulturgeschichte versteht man die Darstellung der geistigen und sittlichen Entwicklung des ganzen Menschengeschlechts oder einzelner Völker. Die Religionsgeschichte lehrt den Ursprung und die Entwicklung religiöser Erkenntnis und gottesdienstlicher Gebräuche.
Die Weltgeschichte kann ihre Aufgabe durch ethnographische oder durch synchronistische Darstellung lösen. Die ethnographische Darstellung schildert die Begebenheiten der einzelnen Völker selbständig für sich, indem sie jedes Volk und jeden Staat für sich allein betrachtet; die synchronistische dagegen stellt die gleichzeitigen Ereignisse bei allen Völkern zusammen und giebt dadurch eine Übersicht aller derjenigen Begebenheiten, welche zur nämlichen Zeit bei allen Völkern der Erde vorfielen. Werden die Begebenheiten im Zusammenhange mit ihren Ursachen und Folgen geschildert, so nennt man diese historische Darstellung die pragmatische.
Geographie und Chronologie sind zum Studium der Geschichte unentbehrlich. Die Geographie belehrt über den Schauplatz, auf welchem sich die geschichtlichen Begebenheiten vollzogen haben, die Chronologie weist den Begebenheiten die richtige zeitliche Stellung an.
Zeitrechnungen. Die Völker der Erde bedienten sich nicht der nämlichen Zeitrechnung zur Feststellung der geschichtlichen Thatsachen. Die wichtigsten Zeitrechnungen sind:
1) Die christliche Zeitrechnung, welche nach Jahren vor und nach Christi Geburt zählt.
2) Die jüdische oder Zeitrechnung der Welterschaffung. Diese beginnt ihre Zählung mit der Erschaffung der Welt,
welche der Rabbi Hillel im 4. Jahrhundert 3761 Jahre vor Christi Geburt gesetzt hat.
3) Die Zeitrechnung der griechischen Olympiaden, welche mit dem Jahre 776 v. Chr. anfing und alle 4 Jahre eine neue Olympiade begann; z. B. 776 ist das erste Jahr der ersten Olympiade, 775 das zweite, 774 das dritte, 773 das vierte; 772 ist Ol. 2, 1 oder das erste Jahr der zweiten Olympiade.
4) Die Zeitrechnung der Römer, welche mit der Grün-
dung Roms begann, die durch Varro in das Jahr 753 v. Chr. gesetzt wurde.
5) Die Zeitrechnung der Mohammedaner, welche Mohammeds Flucht (Hedschra) von Mekka nach Medina 622 n. Chr. zum Ausgangspunkt nimmt.
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Extrahierte Personennamen: Rabbi_Hillel Christi Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Christi Roms Mohammeds Mekka Medina
§. 13. Die römische Kirche. Bomfacius. Die Klöster. 69
des Bodens und zur weiteren Ausbreitung des Christentums; sie nahmen sich der Armen und Kranken an, gaben dem Wanderer gastliche Herberge, widmeten sich dem Jugendunterricht, bewahrten die Reste der Litteratur des Altertums und bildeten neue Pflanzstätten für die Wissenschaften. Das Klosterwesen hatte seinen Ursprung in Ägypten, wo es sich in den ersten christlichen Jahrhunderten aus dem Streben entwickelte, fern von dem Geräusche der Welt in Bußübungen Gott zu dienen. Das Klima des Landes, sowie der von alters her dem Leben abgewandte Sinn der Ägypter begünstigten ein solches Streben, und die Christenverfolgungen seit dem Ende des 3. Jahrhunderts gaben demselben weitere Verbreitung. Die Weltflüchtigen wurden Anachoreten, Monachi (Einsiedler) genannt. Der Stifter des Mönchswesens ist der Ägypter Antonius, der von Jugend auf die Einsamkeit und die Beschäftigung mit religiösen Dingen liebte. Die Bibelworte: „Verkaufe alles, was Du hast,
und gieb es den Armen", veranlaßten ihn, daß er sein väterliches Erbe unter die Armen verteilte und sich im Jahre 285 als Einsiedler in die Wüste zurückzog. Zur Zeit der großen Christen-
verfolgung (311) kehrte er nach Alexandrien zurück, um die Christen zur Standhaftigkeit im Glauben zu ermutigen, dann aber suchte er die Einsamkeit von neuem auf. Bald wurde feine Hütte die Wallfahrtsstätte für solche, die Trost und Hilfe suchten, und er gelangte allmählich in den Ruf eines Heiligen. Seiner Anregung folgten andere, die sich in seiner Nähe ansiedelten. Er stellte eine Verbindung zwischen den Einsiedlern her, nahm sie unter seine Aufsicht und machte ihnen außer den Andachtsübungen auch Handarbeiten zur Pflicht, um sie vor Müßiggang zu bewahren. Im Jahre 356 starb er in dem hohen Alter von 105 Jahren. Sein Schüler Pachomius (t 348) hatte viele Einsiedler in gemeinschaftlichen Wohnungen (claustra) unter einem Vorsteher oder Vater (abbas, Abt) vereinigt und eine bestimmte Regel für das Zusammenleben eingeführt, in welcher Einsamkeit, Ehelosigkeit, Fasten, Beten und Handarbeit, sowie Gehorsam gegen die Vorsteher die Hauptforderungen bildeten. Das erste Kloster war auf der Nilinsel Tabennä und umfaßte bei seinem Tode 1300 Mitglieder in 8 Häusern. Frauen folgten dem Beispiel der Männer und gründeten Nonnenklöster. Bald gab es nicht bloß in Einöden sondern auch in volkreichen Städten Klöster. Von Ägypten verbreitete sich das Klosterwesen nach dem Abendlande. Hier artete es während der Völkerwanderung aus, erhielt aber dann durch Benedikt von Nursia in Umbrien
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Extrahierte Personennamen: Bomfacius Antonius Antonius Schüler_Pachomius Benedikt_von_Nursia
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Geschichte der Römer.
(Baptisterien), später auch für den Gemeindegottesdienst. Da diese Bauweise im oströmischen oder byzantinischen Reiche die vorherrschende wurde, so heißt sie der byzantinische Baustil.
2. Oie Büfcrteret und Malerei der altchristlichen Kirche
schließt sich eng an die spätrömische Kunst an. Die ältesten bildlichen Dar-Sinnbilder fteiiun9en der Christen finden sich an den Begräbnisstätten; dort sieht man das Kreuz, bald allein, bald mit dem Hnker der Hoffnung oder der Palme des Sieges, das Monogramm (die griechischen Anfangsbuchstaben) des Namens Christi, das Lamm, die Taube, den wein stock. Darstellung Christus wird anfangs als Jüngling dargestellt, z. B. als junger Hirt mit einem Lamm auf der Schulter wie der Herdengott Hermes, erst später als bärtiger Mann mit länglichem Antlitz und wallender Gewandung, von wilder' ern^er Feierlichkeit sind die Mosaikbilder, welche die wände und die Rpsis altchristlicher Gotteshäuser bedecken.
§ 66. Rückblick auf das Bltertum.
orientaii» Die Völker des Morgenlandes schufen durch ihre Leistungen
schen Völker in R cft e r b a u, Gewerbe, Handel, Kunst und Wissenschaft die Die Griechen Grundlage für die Kultur der späteren Völker. Die feinsinnigen Griechen führten eine hohe Blüte der Künste und Wissenschaften herbei und blieben dadurch bis auf unsere Zeiten leuchtende Vorbilder. Die Die Römer praktisch beanlagten Römer förderten das Kriegswesen, stellten dauernde Regeln für das Staats- und Rechtsleben auf und lieferten musterhafte, großartige Nutzbauten.
«Entartung Nach Erfüllung ihres Berufes gingen die heidnischen Völker des
Rltertums durch Üppigkeit und Sittenlosigkeit zugrunde; als neue mächte neue Kulturmächte stiegen das Christentum und das jugendfrische Volk der Germanen empor.
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erhielt er Gelegenheit, weite Reisen zu machen. Sein religiöses Bedürfnis war sehr stark, die einheimische Religion befriedigte ihn nicht, allein weder das im oströmischen Reiche durch Streitigkeiten entstellte Christentum, noch das Judentum sagten ihm zu, nur den Glauben an einen Gott entnahm er beiden. Später vermählte er sich mit seiner Herrin und gewann dadurch Muße, seinen religiösen Grübeleien uach-zuhängen. Er geriet nach und nach in einen krankhaften Znstand, in welchem er V-isionen, besonders Engelserscheinungen zu haben meinte. Nach vielen asketischen Übungen glaubte er auf dem Berge Hira die göttliche Stimme zu vernehmen, die ihn zu dem Amte des Propheten berief. Als solcher sollte er sein Volk von dem Götzendienste zum Glaubeu an einen Gott bekehren. Der Kern seiner Lehre war: „Es ist nur ein Gott und Mohammed sein Prophet". Dieser Kern ist umgeben von einem phantastischen Beiwerk, das den sinnlich leicht erregbaren Morgenländern gefiel. So ist z. B. das Paradies, der Aufenthalt der Seligen, mit allen nur denkbaren irdischen Genüssen, die Hölle mit allen Schrecken irdischer Qnalen ausgestattet. Seine ersten Gläubigen waren seine Gemahlin, sein Pflegesohn Ali, seine Töchter, sein Frennd Abn-Bekr, sein Schwiegersohn Othman. In kluger Berücksichtigung der wirklichen Verhältnisse erkannte er das Heiligtum der Kaaba an, denn nur dadurch schützte er sich vor einem völligen Bruche mit seinem Stamme und besonders dem wichtigsten Zweige desselben, den mächtigen Kuraischiten. Trotzdem hielt sich der Prophet nach dem Tode seiner Gattin in Mekka nicht für sicher, sondern ging nach Medina. Diese Flucht, die Hedschra, ist mit vielen Sagen ausgeschmückt worden. So soll er, als er, von Reitern verfolgt, Zuflucht in einer Höhle suchte, durch ein Wunder gerettet worden sein, indem eine Taube am Eingänge derselben ruhig auf den Eiern sitzen blieb und eine Spinne schnell ihr Gewebe über die Öffnung spann; so getäuscht, seien die Reiter weiter gezogen. Darum siud den Mohammedanern Taube und Spinne heilig. Die Hedschra ist auch insofern merkwürdig, als die Mohammedaner von dem Jahre derselben (622 n. Chr.) ihre Zeitrechnung beginnen. In Medina fand er gastliche Aufnahme; nicht nur die Bewohner des Landes, sondern auch mehrere Beduinenstämme, die unter seiner Führung auf Beute hofften, schlossen sich ihm an. An der Spitze seiner Anhänger begann er den Kampf mit den Met-kauern. Seine Losung bei Ausbreitung der neuen Lehre wurde nun: Feuer und Schwert. Die lange Fehde endete mit der Unterwerfung von Mekka und nicht lange darnach von ganz Arabien. Alle Götzendiener verfolgte er mit der äußersten Strenge, die Juden vertrieb er ans dem Lande, nur die Christen duldete er gegen Erlegung eines
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Angelsachsen. Diese wilden Germanen hatten mit der römischen Kultur auch die christliche Kirche in Britannien ausgerottet. Gregor sandte den Abt Augustin mit 40 Mönchen dahin. Es war kein leichtes Werk, die rauhen Krieger, deren Sprache und Gewohnheiten so himmelweit von der römischen Bildung verschieden waren, für die neue Lehre 51t gewinnen. Aber die Ausdauer der Glaubensboten überwand alle Schwierigkeiten, und nach und nach wurden die Angelsachsen, die Schotten, die Iren die glaubenseifrigsten Völker, ans welchen viele Missionäre hervorgingen, die ihren heidnischen Volksgenossen auf dem Kontinente die katholischen Glaubenssätze verkündeten.
3. Me Mohammedaner.
1. Mohammed.
Unterdessen entstand im Morgenlande eine tiefgehende religiöse Bewegung. In Arabien trat ein Religionsstifter auf, Namens Mohammed. Die Araber hatten sich bis dahin mit einer Natnrreligion begnügt, die hauptsächlich auf Sternendienst beruhte und allmählich in Götzendienst ausgeartet war. Zerspalten in viele Stämme, die zum Teil in beständiger Blntseindschaft lebten, und räumlich getrennt durch weite Wüstenstrecken, entbehrten sie überdies eines nationalen Zusammenhanges, und obgleich sie durch regen Handelsverkehr mit den benachbarten Völkern in Berührung kamen, so hatten sie doch ihre eigentümlichen naturwüchsigen Sitten und Anschauungen festgehalten. Als besonders heilig galt ihnen ein schwarzer Stein in der Kaaba (einem würfelförmigen Tempel) zu Mekka. Mau sagte, daß er vom Himmel gefallen fei, vielleicht war es ein Meteorstein. Vor der Abreise zogen die Karawanen in feierlicher Prozession um diesen Altar und erflehten den Segen der Götter. Der Stein lag noch an der Stelle, wo man ihn zuerst gesunden hatte, in einem Thale an der Grenze von Hedschas. Über demselben hatte man den Tempel erbaut, und um den geweihten Platz war die Stadt Mekka entstanden. Das Nationalheiligtum wurde von dem Geschlechte der Kuraischiten behütet; sie schützten den Tempel und leiteten den Gottesdienst, sie behaupteten ihre Würde als Schlüsselbewahrer, Pfleger der Pilger und Bannerträger. Ans diesem Geschlechte entstammte Mohammed. Frühzeitig verlor er Vater und Mutter durch den Tod, aber ein armer, rechtlicher Oheim nahm sich seiner an und erzog ihn. Zum Jüngling herangewachsen, trat er in die Dienste einer reichen Kaufmannswitwe Chadidscha; dadurch
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Extrahierte Personennamen: Gregor Mohammed Mohammed Mohammed Chadidscha
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wurden Zisterziensermönche nach der Mark berufen, die, neben der Bibel auch Axt und Spaten in den Händen haltend, als betriebsame Kulturträger in das rauhe, noch ziemlich unbebaute Land kamen, bald durch Lehre und Beispiel der christlich germanischen Gesittung Einlaß verschaffend. Leicht hatten es die ersten Mönche keineswegs. Die wendischen Bauern des Dorfes Nahmitz hingen zu starr an ihren heidnischen Gebräuchen und Sitten. Sie wollten von der neuen Christenlehre nichts wissen. Als der erste Abt des Klosters, Sibold, an einem Sommertage die Frauen von Nahmitz in der Kirche um sich sammelte, indessen die Männer dem Fischfang nachgingen, kehrten diese plötzlich unerwartet zurück und drangen, mit Ruderu bewaffnet, in das Gotteshaus. Sibold flüchtete in den nahen Wald. Schon glaubte er in den dichten Zweigen eines Baumes Schutz gefunden zu haben, als sein Hündchen, das ihm gefolgt war, ihn verriet. Die Bauern, fällten den Baum und erschlugen den Abt.
Nach dieser Schreckenstat rüsteten sich die Mönche, das Kloster zu verlassen; doch die heilige Jungfrau gebot ihnen zu bleiben und ferner segensreich für die Mark zu wirken. Allmählich wurde dann auch die Bedeutung der Mönche anerkannt. Bereiteten sie doch den: Christentum wie deutscher Kultur und Gesittung immer siegreicher den Weg. Noch vor Ablauf eines Jahrhunderts waren — einschließlich der Nonnenklöster — 20 Zisterzienserklöster in der Mark und in der Lausitz entstanden, darunter Chorin, Himmel-pfort, Paradies usw.
Der Name „Lehnin" ist aus dem wendischen Worte: Lanie oder Elentia gebildet.
Die Klosterbrüder trugen ein weißes Ordenskleid mit schwarzem Gürtel und schwarzem Skapulier. Auch die Kappe der Mönche, die in eine lange Spitze auslief, war schwarz.
Von der Bedeutung des Klosters zeugt die päpstliche Auszeichnung, daß die Äbte den Bischofsrang besaßen. Einer von ihnen, Heinrich Stich (gest. 1439), spielte eine große Rolle in den Quitzowschen Händeln.
Als Luther im nahen Wittenberg die evangelische Lehre predigte, war der Zweck Lehnins längst erfüllt. Der Christenglaube hatte das Heidentum überwunden. Überall im Gebiete der Zauche leuchtete das Kreuz als Zeichen der Erlösung, erzählte der wachsende Segen von der reich entwickelten Kultur.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Stich Heinrich